Die Geschichte von Ehrenberg
(Auszüge aus dem Dorfchronikbuch)
Bereits 1037 wird in den Traditionen von Geisenfeld ein Adalbero von "Perg" genannt.
"In Ehrenberg hauste ein Ritter Adalbero schon zur Kreuzzugszeit. Er war wohl ein Nachkomme des
berittenen Anführers des Bauernaufgebots der Ortschaften Ehrenberg und Eutenhofen, deren Befehlszuflucht
wohl bei der Schanze südöstlich von Raitbach lag. Zwei Kilometer südlich von Pörnbach
war im Wald eine Schanze im Bau gewesen, doch eine geschlossene Walburg ist vermutlich daraus nicht fertig
geworden. Spät wird erst gegen Ende der Kreuzzüge ein einheimischer Ritter Arnold genannt.
Im benachbarten Raitbach befinden sich im Wald zwei Turmhügel und noch ein Stück südlicher
die vorher erwähnte Anlage.
Um das Jahr 1165 lebte hier ein Ritter Dietricus. Weiter von der Straße weg und dazu im halbrodeten
Wald lebend, haben die Raitbacher die böse Zeit wohl besser überstanden."
Ebenfalls in den Traditionen von Geisenfeld erscheint 1120 - 1140 ein Adliger Gerold de Pergen und Ende des
12. Jahrhunderts ein Gerungus de Aerrenperh.
Ehrenberg bildete mit Raitbach einst eine kleine Hofmark, die ein gräflich Scheyern-Wittelsbachisches Lehen war.
In einer Herdstättenbeschreibung der Hofmark Ritterswörth aus dem Jahre 1445 wird neben Lindach
und Hardt auch Ehrenberg aufgeführt. So mußte das Dorf Ehrenberg mit Raitbach bereits seine
Selbständigkeit als Hofmark eingebüßt haben.
Eine Hofmarksbeschreibung aus dem Jahre 1440 weist Siegmund Seyboldsdorfer als Besitzer der Hofmark
Ritterswörth auf. Zweihundert Jahre blieben die Seyboldsdorfer die Herren über Ritterswörth
und damit auch von Ehrenberg.
Vielleicht wären sie in der Lage gewesen, ihren Besitz noch länger zu erhalten, wenn nicht der
Dreißigjährige Krieg sie zur Aufgabe der Hofmark gezwungen hätte. Es ging den
Seyboldsdorfern ebenso wie vielen anderen Hofmarksbesitzern und Adeligen, denen die Grundlage zur
Existenz durch die Zerstörung der Dörfer, Ermordung und Vertreibung vieler Bauern einfach
entzogen wurde.
Andere Adelsgeschlechter, die den Krieg gut überstanden hatten, nützten die günstige
Gelegenheit zur Mehrung ihres bisherigen Besitzstandes. Kleine Hofmarken und Bauernhöfe waren
damals billig zu haben, wie wäre es sonst für Wolf Dietrich, Graf von Törring auf Euernbach
möglich gewesen, im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts neun Ortschaften unter
seine Herrschaft zu bringen.
Die Hofmark Ritterswörth ersteigerte der Graf von Törring am 10.9.1647 als Meistbietender um
die Summe von 15500 Gulden. Auf diese Weise kam Ehrenberg zur Hofmark Pörnbach und blieb es
bis zum Jahre 1848.
Die beiden Grundpfeiler einer Hofmarksherrschaft waren die niedere Gerichtsbarkeit und die
Grundherrschaft. Was erstere betrifft, gehörten alle Ehrenberger zum Patrimonialgericht
Pörnbach. Anders verhielt es sich mit der Grundherrschaft.
Schwere Zeiten beschreiben die Aufzeichnungen von Pfarrer Johann Mathias Reichthalhammer.
So lesen wir darin, daß 1796 vom 27. August bis 1.September die Franzosen in Ehrenberg
und in der weiteren Nachbarschaft waren. Sie haben im Dorf wie in der Kirche "übel,
sehr böse gehaust, im Tabernakel eingebrochen, die hl.Hostien auf den Altar geschüttet,
das Ziborium zerbrochen".
"Anno 1800 am Maria Heimsuchungstage (2.Juli) sind wir wiederum", heißt es,
"von den Franzosen sehr heimgesucht worden. Das Heiligtum im Gotteshaus wurde fortgenommen,
das Ziborum mehrmals zerbrochen und ausgeleert, die Kirche hier und in Raitbach schändlich
gottesräuberisch geplündert, ebenso viele Häuser im Dorfe".
Schließlich wünscht Pfarrer Reichthalhammer noch "allen, die dies lesen, Gott
behüte sie vor solch schrecklichem Greul".
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte sich die Bauernbefreiung aus der Grundherrschaft und der
Patrimonialgerichtsbarkeit ein. Darüber hinaus strebte man von seiten des Staates die Bildung
politischer Gemeinden an. Um zu einer gänzlichen Lösung von überkommenen
Verhältnissen zu gelangen, bildete man im Landgericht Pfaffenhofen in den Jahren 1808 bis
1810 sogenannte Steuerdistrikte. Zuständiger Steuerdistrikt für Ehrenberg war Affalterbach.
Das zum PG Ritterswörth gehörige Dorf wurde 1818 als die einzige patrimonialgerichtliche
Ortschaft eine Gemeinde für sich.
Das Präsentationsrecht auf die Pfarrei Ehrenberg hatte in alter Zeit die Hofmark Ehrenberg,
dann das Herrengut Ritterswörth, von der es an Pörnbach überging. Als Graf Maximilian
August von Törring-Guttenzell am 22.September 1851 das Törring-Jettenbach'sche
Familien-Fideikommiß errichtete, verleibte er demselben das Präsentationsrecht zur Pfarrei
Ehrenberg ein und legte dasselbe auf das Törring'sche Gut Pörnbach.
Die Pfarrkirche zu Ehrenberg ist dem Augsburger Bischof St.Udalrich geweiht. Zum alten Pfarrsprengel
Ehrenberg gehörten nur die Dörfer Ehrenberg und Raitbach, seit Jahrhunderten aber versieht
der Pfarrer von Ehrenberg auch die ehemalige kleine Pfarrei Gittenbach und seit 1848 die mit Ehrenberg
vereinigte Pfarrei Eutenhofen. Im Jahre 1869 kam durch die Abtrennung von Angkofen auch der Grubhof
zur Pfarrei Ehrenberg.
Heute besitzt der Pfarrhof 17,62 ha landwirtschaftliche Fläche und ca. 10 ha Wald.
1856/57 wurde der Pfarrhof mit den Ökonomiegebäuden neu erstellt. Der alte wurde im April 1856
ein Raub der Flammen.
1866 erbaute man in Ehrenberg ein Schulhaus mit einem Kostenaufwand von 3398 Gulden.
Bei einer Bekanntmachung im Amtsblatt vom 27.Juli 1873 über distriktpolizeiliche Vorschriften des
Feuerlöschwesens wurde Pörnbach als Hauptort des für Ehrenberg zuständigen
Feuerlöschbezirkes genannt. Bei Großbränden sollte Hilfeleistung aus Rohrbach angefordert werden.
Der Lehrer Joseph Riemerschmid erkannte, schon kurz nachdem er im Juni 1895 das Lehramt in Ehrenberg erhielt,
die Mißstände im Feuerschutz.
So mußte bei einem Brand erst ein Melder nach Pörnbach zur Feuerwehr gesendet werden, um diese
zu alarmieren. Bis die Feuerwehr anrückte, war es meistens zu spät, noch etwas zu retten.
Nach einem Vortrag zum Feuerschutz forderte Joseph Riemerschmid die anwesenden Gemeindebürger von
Angkofen und Ehrenberg auf, eine Feuerwehr zu gründen. Man zögerte nicht, und so gründete
man am 10.Nov.1895 die gemeinschaftliche freiwillige Feuerwehr Ehrenberg/Angkofen mit dem Ehrenberger
Bürgermeister Martin Schaller als 1.Vorstand, dem Angkofener Bürgermeister Michael Hainzinger
als 2.Vorstand und Sebastian Papperger als Kommandanten.
Im August 1895 wurde die Gemeinde Ehrenberg vom Kgl. Bezirksamt aufgefordert, für 1100 Meter
Gemeindeverbindungsweg zwischen Haimpertshofen-Ehrenberg-Tegernbach 80 Haufen gereinigten Kies
zur Beschotterung bereitzustellen.
1912 gründete man einen Kirchenbauverein, um die finanziellen Mittel für einen Kirchenneubau zu
schaffen. In diesen Verein traten nahezu alle Pfarreimitglieder ein.
1924 erhielt die Kirche Ehrenberg gleichzeitig mit Eutenhofen und Gittenbach Klangstahlglocken.
Am 2.Feb. 1927 unterzeichneten die Gemeinderatsmitglieder den Zustimmungsvertrag der Isar-Amperwerke
zur Versorgung der Ortschaften Ehrenberg und Eutenhofen mit elektrischer Energie.
Der dazugehörende Bauvertrag über die Einrichtung der Stromzuleitungs- und
Verteilungsanlagen wurde gleichzeitig genehmigt.
1938 mußte das Kirchenschiff der Pfarrkirche Ehrenberg wegen Baufälligkeit abgebrochen werden,
der Glockenturm blieb stehen.
An der Kirche St.Ulrich wurde 1947/48 das Kriegerdenkmal wieder aufgebaut.
Nach einem Brand im Jahre 1955, bei dem die Wasserversorgung an ihre Grenzen stieß, baute die Gemeinde
einen betonierten Feuerlöschteich.
1961 trennten sich die Feuerwehren Angkofen und Ehrenberg.
1962 gründet Ehrenberg eine eigene Feuerwehr.
1966 wurden die Straßen innerhalb des Ortes mit einer Teerdecke versehen.
1971 wurde ein Eingemeindungsvertrag mit der Stadt Pfaffenhofen ausgehandelt.
Am 1.1.1972 trat dieser Vertrag in Kraft, der die seit 1818 währende Eigenständigkeit als Gemeinde
auflöst.
Da die Feuerwehr der drohenden Auflösung (durch die Eingemeindung) entgehen wollte, entschloß
man sich wieder zu einer Gemeinschaftsfeuerwehr mit der ebenfalls durch Pfaffenhofen eingemeindeten
ehemaligen Gemeinde Angkofen.
Der einzige Kramerladen im Dorf schloß am 31.12.1974.
1976 machte das Wirtshaus zu, und auch die Poststation wurde 1981 aufgelöst.
Am 30.9.1981 starb Pfarrer Thallmair; seitdem wird Ehrenberg als Filialkirche von Tegernbach bepfarrt, bleibt
aber eine eigene Pfarrei.
1982 wurde die Wasserversorgung durch die Stadt Pfaffenhofen eingeführt.
"Das große Bindeglied des Ortes ist die Freiwillige Feuerwehr. Ihre Arbeit geht weit über den
Feuerschutz und die Katastrophenvorsorge hinaus. Sie organisiert beispielsweise jährlich ein Dorffest
und pflegt den uralten Brauch des "Maibaumaufstellens".
1986 wurde Ehrenberg in der Kategorie der naturbelassenen Maibäume 1.Landkreissieger.
Außerdem erhielt es in den Jahren 1988 bis 1994 jeweils eine Anerkennungsurkunde. Dies ist ein Zeichen,
wie lebendig sich das Dorfleben in Ehrenberg erhalten hat." (Rudi Engelhard)
1988 und 1994 nahm das Dorf am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" teil und
konnte jedesmal einen guten Platz erzielen.
Am 4.4.1993 gründete man für das bevorstehende 100.Gründungjahrs
der Feuerwehr einen Festausschuß. Dieser Jubiläum wurde von Freitag 30.6.1995 bis
Sonntag 2.7.1995 mit einer Fahnenweihe gefeiert. (siehe Feuerwehr / Fahnenweihe)
1995 begann man in Eigenregie die Gehwege durch Ehrenberg zu plastern.
Die Materialkosten übernahm die Stadt Pfaffenhofen. Das letzte Teilstück wurde
1997 fertiggestellt.
Seitdem kann man trockenen und sicheren Fußes Ehrenberg begehen.
Um den Mangel an freien Gräbern entgegenzuwirken, beschloß man den
Friedhof zu erweiteren. 1998 wurde mit vereinten Kräften in Eigenleistung eine neue
Friedhofsmauer errichtet. Bereits 5 Wochen nach Baubeginn konnte die neue Umfassung
fertiggestellt und einige Wochen später hinterfüllt werden.
09.12.2001 Einweihung des Feuerwehrhauses
14.08.2002 Offizielle Fahrzeugübergabe Mercedes-Benz TS F
Dezember 2006 bis Mai 2007 Kanalarbeiten
10.-12.05.2007 Teerarbeiten grobe Schicht
Juni - September 2009 Tegernbacher Straße erneuert
Seit Juni 2009 wird die Hauptstraße und der Oberflächenkanal erneuert